Die Saison geht los
11.10.2004
Seit Wochen bin ich heute früh nun wieder das erste Mal mit dem Knatterschwein zur Arbeit gefahren - und wie um mich ganz besonders mit diesem Ereignis zu beglücken, liess der HERR es heute früh null Grad haben.
PUUH! Schon der Wetterbericht bereitete mich zumindest moralisch auf den Schock vor, und heute früh zog ich im letzten Moment noch ärmelige Hemden und lange Unterhosen an; auf den ersten paar Kilometern war es auch gar kein Problem. Irgendwann so ab der Brunnenstrasse merkte ich denn aber doch recht deutlich, was mir fehlte: Überhandschuhe, eine Hose ohne Loch im Knie sowie ein Gesichtsschutz, der etwas umfassender ist als meine - zugegebenermassen an Coolheit kaum zu überbietende - Fliegerbrille.
Morgen werde ich einfach einen Integralhelm aufsetzen; das ist gerade in der kalten Jahreszeit eine akzeptable Einbusse an Heldentum, wenn man dafür nicht völlig das Gesicht an den Frost verliert.
Sonst kann man aber nicht klagen: Ein strahlend blauer Himmel lässt den im geheizten Büro sitzenden denken, es wäre Sommer; passend dazu ist es zwar kalt, aber trocken - und Nässe ist gerade jetzt einer der Hauptfeinde des Zweirades. Vielleicht leiste ich mir für diese Kaltsaison ja mal Winterreifen; und wenn es nur für das bessere Gefühl beim Losfahren ist, aber bereits das wäre schon ein Gewinn.
So ähnlich wie die Glühlampen zu fünf und einundzwanzig Watt, die ich gestern an der Tanke in der Bulgarischen Strasse erwarb - die bescheren mir jetzt wieder funktionierendes Brems- und Rücklicht, so dass ich nicht - wie vor einer Weile noch - regelmässig die Kommentare und Hinweise der übrigen Verkehrsteilnehmer über mein defektes Rücklicht vorwegnehmen brauche.
Ein gutes Gefühl ist es, wenn das Schwein wieder fahrbereit unten vor der Tür steht und ich beim Blick aus dem Fenster nicht erst ein grünes Fahrrad zwischen grünen Blättern erspähen muss, sondern mein Blick als erstes auf das (gut ölbetapste) Weiss des Knatterschweins fällt.
Und endlich habe ich auch wieder Platz im Zimmer.
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