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Den Sysop neidisch machen

05.08.2005

Immer noch kleinere Startprobleme am Schwein. Als nächste Ursache hatte ich ins Auge gefasst: Den Flansch am Vergaser, der durch jahrelanges Aufsitzen auf einer unvollständigen Dichtung sich deren Rundung angepasst hat und nun so verbogen ist, dass er an einer gerade Dichtung Lücken lässt und Nebenluft zieht.

Der Mechaniker hatte mir geraten, den Flansch mit einem Hammer geradezuhauen, was mir bei Guss aber erstens gefährlich und zweitens wenig erfolgversprechend erschien. Also nahm ich meine grossmächtige 300er KNIPEX und versuchte es damit, allweil der verschnörkelte Vergaser im Schraubstock keinen Platz fand.

Jedoch war das Eisen zu hart oder ich zu weich, jedenfalls das hats auch nicht gebracht.

So suchte ich bei Herrn N. im Keller nach einer Feile und fand eine: Denn eine Feile ist so gerade, wie der Flansch es sein sollte - und erlaubt es zudem, diese Geradigkeit auch anderen Metallkörpern mitzuteilen. Also feilte ich eine Weile, bis der leicht konkave Flansch dies nicht mehr war. Späne fortgepustet, zusammengeschraubt, eingebaut, raufgetreten - zwar noch nicht allererste Sahne und beim ersten Treten, aber deutlich besser als bisher.

Kann auch sein, dass er gerade zu öligen Sprit hatte, weil die Schwimmerkammer mit Benzin hatte zwischendurch in der Sonne gelegen und das Gemisch war sicher etwas aufkonzentriert.

Das hätten wir also auch.

Als ich danach dem Sysop seinen Hammer zurückbrachte und ihm auf Nachfrage das Problem erläuterte, zog er ein Gesicht und meinte: "Du hasts gut - wenn bei dir irgendwas ist, kannst du's einfach machen. Ich muss immer erst alles auseinanderbauen."

Das ging mir natürlich runter wie Öl, aber dafür ist dem Sysop seins auch ein 125er Schwein.