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Im Osten nichts neues

30.08.2005

Heute früh bin ich glatt zur Arbeit gekommen. Sauber und gleichmässig schnurrte das Schwein über die Bundesstrasse 96 nach Frohnau, ohne dass Übertreter, Unfälle oder Havarien meine Fahrt gebremst hätten.

Das ist zwar überaus positiv, als Thema längerer Riemen aber kaum geeignet. Beschränken wir uns daher auf die wenigen Dinge, die anders waren als sonst:

(1) Tachobeleuchtung
Geht wieder! Das hatte mich schon gestern gewundert. Eine Woche lang oder so hatte sie gestreikt und ich näherte mich bereits dem Entschluss, die Tacho-Abdeckung zu delaborieren und den Wackelkontakt zu beheben. Offenbar ist das Knatterschwein aber sehr sensibel und spürt auch so, was ich von ihm will; jedenfalls gestern leuchtet der Tacho auf einmal wieder - ohne dass ich mehr daran getan hätte, als darüber zu sinnieren, dass man da wohl mal Hand anlegen müsse. Freude und Erstaunen halten sich die Waage.

(2) Intercooler
Hab ich natürlich nicht, obwohls ein deutlicher Unterschied wäre. 10°C machen ca 5km/h aus. So ist mir dir morgendliche Hinfahrt zur Arbeit wesentlich lieber, als der Heimweg: Eben wegen jenes Unterschieds von 10°C, durch den die um die Zeit freien Strassen erst so richtig geniessbar werden.

(3) Klapperquelle "Schaltgestänge"

Die Schaltstange (28) mit Abdeckgummi für dieselbe (31)
Das nervt. Das nervt echt, wenn ab 4000 Umdrehungen grundsätzlich das Schaltgestänge herumlärmt, und zwar lauter als der Motor. Berühre ich den Schalthebel mit dem Fuss, hört es sofort auf; aber so ist auch kein schönes Fahren. Vor Wochen schon hatte ich das dämpfende "Abdeckgummi f. Schaltstange" durch einen Kabelbinder um den verbindenden Bolzen verstärkt, aber so die Dauerlösung war das dann wohl doch nicht. Gestern habe ich den Kabelbinder dann nochmal um zwei Zähne nachgezogen, und jetzt klappert erstemal wieder nix mehr.

Als nachhaltige Lösungen fallen mir nur diese ein: Entweder so wie am alten Schwein, da ich den Bolzen kurzerhand durch eine M8er Schraube ersetzt und diese dann anständig angezogen und gekontert hatte. Oder - was ich für viel eleganter hielte - ich finde einen alten Drucker oder irgendein Gerät, in dem sich kurze Federn befinden, die dort zur Stabilisierung der Walzen verbaut sind. Durch so eine Feder ersetze ich dann das "polsternde" Abdeckgummi, und schon wird alles fein festgedrückt und klappert nicht mehr rum.

Hier in der Firma stehen eine Menge kaputter Drucker. Ich muss mal mit dem Sysop reden und morgen ein paar Spanngurte mitbringen.

Ach so, und nochwas: Wenn ichs nicht besser wüsste, könnte ich denken, jemand hätte mir heimlich einen neuen Kupplungsbowdenzug eingebaut. Zwar weiss ich das theoretisch alles längst - aber in der realen Erfahrung ist es doch immer wieder eine Offenbarung, welche Zeichen und Wunder mit ein paar Tropfen Öl bewirkt werden können ...

Wenn wir gerade beim Öl sind, kann ich schliesslich noch berichten, dass ich eine Lösung für das Problem der für Mineralöl zu dicken Humankanülen gefunden habe: Zwar habe ich immer noch keine Spritzen mit Veterinärkonus und entsprechenden Kanülen aufgetan - aber entdeckt, dass die leeren Minen des Gel-Schreibers "Pilot G-1" sowas von exakt auf den Humankonus passen, als ob deutsche Ingenieure sie extra dafür gemacht hätten. Traumhaft, und dann noch als Zweitverwertung. Bin begeistert.

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Ja, also das tut mir natürlich leid für Sie, dass es keinen aufregenderen Bericht gibt. Aber ich würde mein Knatterschwein nicht so mögen, wenn ich jeden Tag wilde Geschichten darüber schreiben könnte.