Thermische Eigenschaften
20.02.2004
BOAH EH, was für eine Scheisskälte! Selbst an meinem angelehnten Fensterflügel hatte es minus fünf Grad, so dass es in Wirklichkeit noch weniger waren.
Das habe ich dann auch schon im Hausflur gemerkt, und auf dem Hof konnte ich die Kälte bereits anfassen - jedesmal ein Hauptspass, die steifgefrorene Abdeckplane vom Knatterschwein herunterzuzuppeln und in der Tasche zu verstauen. Danach sind die Finger definitiv kalt und harmonieren gut mit den nun ebenfalls heruntergekühlten Handschuhen. Diese vorher anzuziehen wäre müssig, denn dann würde die Fummelei mit den Schlüsseln und der Tasche dreimal solange dauern.
Der einzige, der sich gefreut hat, war der Motor; der läuft bei dem Wetter wie mit Intercooler und schnarrt sauber und gleichmässig bis auf über siebzig hoch. Eine Freude! Wenn dann der eisige Nordwind mit eben dieser Geschwindigkeit sich durch Jackennaht, Hosenbein-Öffnung, Handschuh und Helm drückt, weiss ich jedenfalls eins: Was man überlebt, härtet ab. (Ein sehr halbvolles Glas.)
Einwurf dabei: Natürlich sehe ich auch, dass die 70km/h dieses Rasenmähers nicht geeignet sind, um die wahre Tieftemperatur zu spüren. Aber sie reichen aus, um an jedem Arbeitstag das Gefühl wie sonst nur aus dem Winterurlaub zu haben, wenn man völlig durchgefroren aus der Kälte ins Warme kommt.
Dieses Erlebnis ist nach einer Stunde Fahrt durch die Kälte viel intensiver, wie wenn man nur im Halbschlaf zehn Minuten vom Bahnhof in die Firma gelaufen ist - wobei letztere Variante auch jeden Weg verstellt, sich für was besonderes zu halten. Laufen oder Autofahren kann jeder, aber mit so einem wunderbaren Moped kommt nicht mal der Vorsitzende zur Arbeit!
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